Von einer „Grammatik der Zugehörigkeit”

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https://doi.org/10.15291/gem.4363

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Der Beitrag stützt sich auf ein neues interdisziplinares und mehrsprachiges Projekt, das Interviews an junge Leute mit internationaler Geschichte in Deutschland analysiert, in denen sie nach ihren Erfahrungen gefragt werden (wie sie die Arbeits-/und Ausbildungssituation, den Wohnungsmarkt, den Umgang der Behörden mit ihnen und die Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen empfinden). Das Projekt beabsichtigt, in den Interviews mit den Jugendlichen sprachliche Phänomene zu identifizieren und zu analysieren, die wir unter der Überschrift „Sprache oder Grammatik der Zugehörigkeit“ (Meinhof/Galasiński 2005) zusammenfassen wollen, wobei wir uns auf die Art und Weise konzentrieren, in der die verwendete Sprache an der Konstruktion und Bestätigung multipler Identitäten beteiligt ist, die sich überschneiden, herausfordern oder ergänzen. Tatsächlich werden Vielfalt und Bewegung, und außerdem die Überwindung der Grenze zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen in den Interviews mit jungen Menschen, die die Erfahrung der Migration leben und sich in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache ausdrücken, besonders berücksichtigt. Durch den Bezug auf interkulturelle Erfahrungen und die Konzepte der interkulturellen Germanistik stellen diese Texte daher interessantes Material für interdisziplinäre Studien dar, die vor allem die Sprache untersuchen. Erste theoretische Bezüge finden sich bei Wodak et al. (1999). In ihren Studien richten sie ihre Aufmerksamkeit auf Lexik und Syntax, um die Konstruktion von „Einheit, Differenz, Einzigartigkeit, Ursprung, Kontinuität, Veränderung, Autonomie, Heteronomie“ zu extrapolieren. Danach hat sich De Fina (2003) auf die narrativen Aspekte konzentriert, die zur Identitätskonstruktion verwendet werden. Allerdings mangelt es sowohl der Studie von Wodak et al. als auch der von De Fina an Systematik und Vollständigkeit für die Untersuchung des Identitätsdiskurses. Tatsächlich bedient sich die verwendete Sprache des gesamten Spektrums sprachlicher Mittel, so dass Zeit, Ort und Person die Positionierung des Sprechers als Zugehöriger zu einer bestimmten Gruppe ermöglichen, mit der er sich diskursiv identifiziert. Daher sollten zeitliche, räumliche und persönliche Bezüge nicht von dem Kontext getrennt werden, in dem sie auftreten. Die Diskursanalyse orientiert sich am Text, der selbst multifunktional und intertextuell ist. In Anlehnung an Faircloughs Modell (1989, 1992) erfolgt die Annäherung an den Text über Wortschatz, Grammatik und Textstruktur.

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27.12.2023.

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