Mare nostrum = nostrum sepulcrum? Das Mittelmeer als Massengrab für Migranten und das Dilemma europäischer Flüchtlingspolitik Zur aktuellen Kontroverse über die neuen „Boatpeople“

Autor(i)

DOI:

https://doi.org/10.15291/gem.4365

Sažetak

Die von einer Jury deutscher Linguisten ausgewählten „Unwörter des Jahres“ (wie Pushback, Asyltourismus, Anti-Abschiebeindustrie, Überfremdung) beziehen sich nicht selten auf die in Deutschland (aber nicht nur dort) anhaltenden Kontroversen über Migrations-und Flüchtlingspolitik. Das Wort ‚Pushback‘ etwa beschreibe die Praxis europäischer Grenzwächter, Flüchtlinge an den Grenzen zurückzuweisen oder ihre Boote am Anlanden zu hindern. Vor dem Hintergrund der europäischen Humanitätskrise im Schatten des russischen Angriffs auf die Ukraine diskutiert der Beitrag aktuelle Positionen der Debatte um die Integration von Ausländern, namentlich aus dem afrikanischen Nachbarkontinent, in die europäischen (und besonders die deutschsprachigen) Gesellschaften. Was sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Zuwanderung? Wie ist die Bilanz der politischen (und finanziellen) Versuche zur sozialen, beruflichen und vor allem sprachlichen Integration von Ausländern? Wie verhält sich die restriktive Praxis (Stichworte:‚Frontex‘ oder ‚Festung Europa‘) zu dem demographischen Desiderat von Zuwanderung in alternde Gesellschaften? Wie die Zunahme der irregulären Immigration zu dem Ruf der Wirtschaft nach legaler Zuwanderung? Da die Zahl der afrikanischen Flüchtlinge angesichts multipler, auch ökologischer Krisen weiter zunehmen wird, plädiert mein Beitrag für neue Ansätze zur Lösung des Problems ihrer Integration in die europäischen Gesellschaften. Ausgehend von einer Analyse der Ursachen für die aktuelle Situation 2022 gibt das Papier vor der für 2023 angestrebten Neufassung des Zuwanderungsgesetzes einen Überblick über die Fakten und Zahlen der Migrationspolitik unter besonderer Berücksichtigung afrikanischer Flüchtlinge, ihrer Bedürfnisse, ihrer Anforderungen und Perspektiven, was zu einem interkulturell sensibilisierten Plädoyer für mehr sprachliche und berufliche Bildung sowohl im Inland, aber auch im Ausland führt.

Preuzimanja

Nema statistike

Preuzimanja

Objavljeno

27.12.2023.

Broj časopisa

Rubrika

Pregledni rad