Die Geburt Griechenlands aus dem Geist der Musik: Der romantische Volkslied-Diskurs und seine Bedeutung für den deutschen Philhellenismus
DOI:
https://doi.org/10.15291/gem.4701Sažetak
Die vorliegende Studie beleuchtet die deutsche Rezeption der neugriechischen Volkslieder und ihre Bedeutung für den Philhellenismus des frühen 19. Jahrhunderts. Ausgehend von den Volksliedprojekten Johann Gottfried Herders und der deutschen Romantiker wird gezeigt, wie der zeitgenössische Volkslieddiskurs einerseits dazu beiträgt, die Griechen als prototypisches Naturvolk zu imaginieren, andererseits auf der Grundlage dieser „Natur- und Nationalpoesie“ einen historischen Zusammenhang zwischen dem modernen Griechenland und seinem antiken Kulturerbe zu konstruieren. Die Herausbildung des philhellenischen Volkslieddiskurses wird hier am Beispiel der neugriechischen Volksliedsammlung Werner von Haxthausens untersucht, deren Entstehungsgeschichte sich im Übergang vom romantischen Volksliedinteresse zum politischen Engagement von 1821 bewegt.